Europa ist eine ungeheure zivilisatorische Leistung: 70 Jahre Frieden, Freiheit und Wohlstand – das vereinte Europa ist ein ungeheures Glück, einzigartig in der Geschichte der Menschheit. Wer heute wieder Grenzen errichten, Zäune hochziehen und Nationen gegeneinander aufhetzen will, ist im Rückwärtsgang unterwegs. Da gibt es derzeit Einige in Europa aber auch auf der anderen Seite des Atlantiks, oder auch nur des Ärmelkanals, die in der Zeit zurück wollen. Aber nach vorne geht es nur gemeinsam, nicht gegeneinander – im Dialog.
Wer die jahrhundertelangen kriegerischen Auseinandersetzungen auf europäischem Boden kennt, oder wer wie ich, von ostdeutscher Seite aus, 30 Jahre Mauer quer durch Deutschland und Europa erlebt hat, für den ist unser geeintes Europa alle Mühen Wert.
Europa fängt im Kleinen an
Im Oberrheinrat arbeiten wir Parlamentarier*innen aus BaWü, Rheinland-Pfalz, aus der Schweiz und dem Elsass daran Brücken zu bauen und Barrieren abzubauen. Ob Städtepartnerschaften, Schüleraustausche, die gegenseitige Anerkennung von Bildungsabschlüssen, der Ausbau der Verkehrswege, oder die Forschungszusammenarbeit. Das Europa von morgen entsteht durch unsere Zusammenarbeit heute.
Auch im Rahmen des Aachener-Vertrages und der Frankreichkonzeption des Landes wollen die Regionen Baden und Elsass enger zusammenarbeiten.
Alte Rheinbrücke ins Elsass bei HaguenauDie deutsche und die französische Rheinseite sollen, wie zwischen Breisach und Neuf-Brisach mit der Wiederherstellung der alten Bahnlinie Freiburg-Colmar oder der Strecke Rastatt-Haguenau, wieder verbunden werden. Aus der Sprachbarriere soll eine selbstverständliche Zweisprachigkeit werden. Angefangen mit mehr Bilingualität in der Schule, der Bilingualität im Universitätenverband EUCOR und einer oder mehreren bilingualen Berufsschulen.