Stuttgart/Ettlingen/Baden-Baden. Das Landeskabinett hat auf seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, die UNESCO-Welterbestätten in Baden-Württemberg medial zu vernetzen und stärker zu unterstützen. Dies teilen die Sprecherin für Denkmalschutz und Kulturerbe der Grünen Landtagsfraktion, Barbara Saebel (WK Ettlingen) und ihr für das Thema zuständige Kollege, der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Tobias Wald (WK Baden-Baden), mit. Von 51 Welterbestätten bundesweit sind mittlerweile sieben in Baden-Württemberg. Zudem läuft das Aufnahmeverfahren der UNESCO-Organisation ICOMOS für die beiden Stätten Keltensiedlung Heuneburg und Stuttgarter Fernsehturm. Somit hat sich die Anzahl der Welterbestätten in Baden-Württemberg in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Daher brauche es ein vom neuen, zuständigen Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen erarbeitetes einheitliches Konzept des Landes, um fachliche Information und Werbung für Einheimische und internationale Gäste durch übergreifende Vermittlungsangebote besser wahrnehmbar zu machen. Dies solle sowohl in gedruckter als auch digitaler Form erfolgen sowie virtuelle und analoge Präsentationen beinhalten. Diese Umsetzung des Koalitionsvertrags sei nicht nur ein Erfolg der Regierung, sondern auch der Grünen und CDU-Fraktion, so Saebel und Wald. Mit dem Förderprogramm für kommunale Träger von Welterbestätten über250.000€ habe man koalitionär in den Haushaltsverhandlungen für 2022 bereits den Anfang gemacht: „Diese Juwele unserer Kultur verdienen es, offensiv beworben und damit zu beliebten Reisezielen in Baden-Württemberg zu werden“, sind sich Saebel und Wald sicher. Das Konzept sei nun der zweite Schritt, dem man in Doppelhaushalt 2023/24 im Herbst Taten folgen lassen wolle.
Weitere Informationen:
Zu den Mitgliedern der baden-württembergischen Welterbefamilie gehören:
- das Zisterzienserkloster Maulbronn (seit 1993)
- die Klosterinsel Reichenau (seit 2000)
- der Obergermanisch-Raetische Limes als Teil der Grenzen des römischen Reichs (seit 2005)
- 15 archäologische Fundstellen als Teil der Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen (seit 2011)
- die beiden Le Corbusier-Häuser in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung als Teil seines architektonischen Werks (seit 2016)
- die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb im Ach- und Lonetal (seit 2017)
- Baden-Baden als Teil der bedeutenden Kurstädte Europas (seit 2021)