Stuttgart/Ettlingen. Die Ettlinger Grüne Landtagsabgeordnete Barbara Saebel wurde in der heutigen Fraktionssitzung zur Sprecherin für Denkmalschutz und Kulturerbe gewählt.
Wie auch in der letzten Legislatur strebt sie die Mitgliedschaft im Denkmalrat des Landes und im Kuratorium der Denkmalstiftung BW an. Die Agenda für die Legislatur hat Saebel im grün-schwarzen Koalitionsvertrag bereits größtenteils vorgegeben: „Mit einer Öffentlichkeitsoffensive für Denkmale in Baden-Württemberg und öffentlich zugänglichen Denkmalinformationen in einem Denkmalportal schaffen wir Transparenz und wecken Interesse. Die Denkmalforderung werden wir fortführen und das Denkmalschutzgesetz modernisieren, um zeitgemäße und auch ökologische Nutzungen der Denkmale
im Land noch besser zu ermöglichen.“
Beratung im Fokus, neues Fach- und Netzwerkzentrum zur Sanierung in Planung
Saebel: „Mir ist eine gute Kommunikation und Beratung zwischen Behörden und Denkmalbesitzern wichtig. Dann können die vielfältigen Möglichkeiten neuer Nutzungen und ökologischer Sanierung schneller und passender umgesetzt werden. Dies soll unter anderem auch über ein neu zu gründendes Fach- und Netzwerkzentrum zur Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden geschehen.“ Vorbildhaft erscheint Saebel das in Pforzheim ansässigen Energie- und Bauberatungszentrum mit regionalem Expertenkreis für erhaltenswerte Bausubstanz. Der ökologische Nutzen der Sanierung historischer Gebäude – auch jenseits des Denkmalstatus – sowie der Wert des kulturellen Erbes durch Erhalt von Ortsbildern müsse gefördert und praktikabel umsetzbar gemacht werden.
Bald zwei neue UNESCO Kulturerbe in Baden-Württemberg?
Mit der Bewerbung als UNESCO-Welterbestätte von Baden-Baden als einem „Great Spa of Europe“ könnte die Bäderstadt als siebte Welterbestätte Baden-Württembergs von der UNESCO aufgenommen werden. Saebel war etliche Male vor Ort, um mit der Stadtverwaltung über den Bewerbungsprozess zu sprechen. Die achte mögliche baden-württembergische Welterbestätte, die archäologische Keltenstadt Heuneburg, steht im Sommer auf Saebels Programm: In den nächsten Jahren soll die Heuneburg zur Kultur- und Naturerlebniswelt ausgebaut werden, um die keltischen Funde noch bekannter zu machen. Die Heuneburg soll zusammen mit der keltischen Siedlung Glauberg in Hessen für das Vorauswahlverfahren der UNESCO dem Bund vorgeschlagen werden. Seit Jahrzehnten wird die Umgebung der Heuneburg archäologisch untersucht, da Experten davon ausgehen, dass die Gegend vor 2.600 Jahren ein großes und bedeutendes Siedlungsgebiet mit politischen und religiösen Zentren war.
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