Wir alle leben vom Fleiß, der Innovationskraft und dem Engagement unserer Unternehmen und ihrer Beschäftigten. Politik muss Leitplanken setzen für eine gemeinwohlorientierte, ökologische Wirtschaftsweise, damit wir unseren Wohlstand auch künftig sichern können.
Wir unterstützen die qualifizierte Aus- und Weiterbildung und lebenslanges Lernen, um den globalen Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.
Es gilt nun, nach der Corona-Pandemie, die unsere Wirtschaft hart getroffen hat, den Standort Baden-Württemberg fit für die Zukunft zu machen. Im Mittelpunkt grüner Wirtschaftspolitik steht die Frage, wie die Rahmenbedingungen für die Branchen sich verändern müssen, damit sie ihren Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten können. Dabei geht es um die Ansiedlung fortschrittlicher Unternehmen und ein Entgegenwirken gegen den Fachkräftemangel. Durch den Abbau bürokratischer Hürden wollen wir die vielen kleinen und mittleren Unternehmen im Land entlasten und dafür sorgen, dass diese ihre Innovationskraft voll entfalten können.
Modernisierung der Wirtschaft
Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Klimaschutz sind drei Schwerpunkte der Modernisierung der Wirtschaft. Die Digitalisierung ist für uns dabei kein Selbstzweck, sondern ein Instrument, um den Alltag der Menschen zu erleichtern und Prozesse zu vereinfachen. Hierfür braucht es einen politischen Rahmen, der zukunftsweisende Innovationen fördert. Wir wollen die analoge und die digitale Welt klug verzahnen und sehen die Digitalisierung als Querschnittsaufgabe.
Konkret gehen wir die Transformation unter anderem im Strategiedialog Automobilwirtschaft an, der in enger Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft Innovationspotenziale öffnen und den Industriezweig klimafreundlicher gestalten soll. Durch die Förderung und Ansiedlung zukunftsweisender Branchen, wie der Batterieforschung, und die Unterstützung von Start-ups wollen wir die baden-württembergische Wirtschaft nachhaltig voranbringen.
Einheimische Handwerksbetriebe und mittelständischen Betriebe sollen bei der Transformation der Wirtschaft im Zentrum stehen. Sie schaffen Arbeitsplätze in der Region und leisten einen bedeutenden Beitrag zu unserem Erfolg. Deshalb informiere ich mich regelmäßig bei Unternehmen wie wir im Land am besten unterstützen können und bringe sie mit weiteren politischen Entscheidungsträgern in Kontakt. Ein gutes Beispiel für die wirtschaftliche Transformation vor unserer Haustür sind die Firmen Rotech und Air Torque, die ich gemeinsam mit Ministerpräsident Kretschmann besuchte. Ihre Produktion von Antriebs- und Steuereinheiten wird in Zukunft auch für den Wasserstofftransport genutzt werden.
Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel ist eines der größten Probleme, mit dem unsere Unternehmen zu kämpfen haben. Wir stehen im Kampf um die besten Köpfe in Konkurrenz mit anderen Ländern und starken Wirtschaftsregionen der Welt. In vielen Bereichen, wie der Bildung, der Gastronomie oder im Bauwesen, spüren wir das Fehlen qualifizierter Arbeitnehmer*innen bereits. Denn viele geburtenstarke Jahrgänge gehen nun in die Rente und können von nachkommenden nicht mehr gänzlich ersetzt werden. Unsere Fachkräfteallianzen und die Welcome Center in allen Regionen des Landes sollen dazu beitragen, dass Menschen im Arbeitsmarkt bleiben und internationale Fachkräfte für eine Arbeit in Baden-Württemberg begeistert werden können. Ausbildungs-, Umschulungs- und Studienangebote müssen so gestaltet werden, dass junge Menschen gut auf das Berufsleben vorbereitet sind und in wichtigen Bereichen die Lücken füllen können.
Dabei gilt weiterhin das Motto: Kein Abschluss ohne Anschluss. Jungen Menschen wollen wir einen reibungslosen Übergang in den Arbeitsmarkt ermöglichen, bei dem sie die Möglichkeit haben sich nach ihren eigenen Fähigkeiten und Interessen zu engagieren. Auch Geflüchteten soll ein schnellerer Einstieg in Ausbildung und Beruf ermöglicht werden, um eine Integration auf allen Ebenen zu ermöglichen.
Im Austausch mit Unternehmen, der IHK und dem Dehoga beraten wir uns regelmäßig über sinnvolle Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften, zur Gestaltung der Ausbildung und dem Übergang von der Schule ins Berufsleben, aber auch über die Weiterqualifizierung von Mitarbeiter*innen.
Kreislaufwirtschaft
Wir streben eine Kreislaufwirtschaft an, um unabhängiger von globalen Rohstoffquellen zu werden. Der Abbau von Rohstoffen ist oft mit Umweltschäden verbunden. Wir müssen die Verschwendung begrenzen und Rohstoffe rückgewinnen. Die Ressourcen- und Materialeffizienz ist Leitmotiv unseres politischen Handelns und soll Markenzeichen für Baden-Württemberg werden. Als Grüne Landtagsfraktion setzen wir uns unter anderem für die Kreislaufwirtschaft im Bereich der Baumaterialien ein. Denn unser Gebäudebestand ist ein riesiges Materiallager. Durch die Wiederverwendung von Bauteilen sparen wir Geld, Emissionen und Ressourcen ein.
Mit Grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben
Der Markt für Umwelttechnologien boomt und baden-württembergische Unternehmen sollen vorne dabei sein. Industriebetriebe schaffen mit grünen Technologien und Dienstleistungen viele neue Jobs. Jede Milliarde Euro, die investiert wird, um Gebäude zu sanieren, löst 10.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Baugewerbe, Handwerk und Industrie aus. Viele Unternehmen und Tüftler*innen entwickeln Produkte und Dienstleistungen, die unsere Lebensqualität immer mehr vom Ressourcenverbrauch abkoppeln. Sie sind die Pioniere des grünen Wandels, eines neuen, nachhaltigen Wohlstands.
Zugleich erkennen immer mehr Menschen, dass allein materielles Wachstum nicht in jedem Fall ihre Lebensqualität steigert. Die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft ist die existentielle Aufgabe unserer Zeit. Wir Grüne treten für eine Wirtschaftsweise ein, die ökologisch, sozial, innovativ und fair ist.