Denkmalschutz ist für das kulturelle Selbstverständnis einer Region prägend. Kulturelles Erbe zu bewahren, sichtbar und erlebbar zu machen und für künftige Generationen zu erhalten, ist in Baden-Württemberg qua Verfassung eine Landesaufgabe, damit aber auch eine finanzielle Herausforderung.
Unser kulturelles Erbe
Der Ortsbilderhalt unserer Städte und Gemeinden dient der Bildung von Heimatgefühl und von Identität. Vielen Menschen geht das Herz auf, wenn sie ein historisches Gebäude sehen. Als Touristen interessieren uns schließlich auch besonders lebendige, historische Städte und Dörfer. Als Wirtschaftsfaktor ist Denkmalschutz wichtig für Tourismus, Bau und Handwerk. Auftrag des Denkmalschutzes ist, Stadt-und Ortsbild prägende Bauwerke und Ensembles zu erhalten und damit Geschichte, Ästhetik, aber auch Wissen und Technik aus allen baugeschichtlichen Perioden für kommende Generationen erlebbar zu machen. Die gesetzliche Verpflichtung zum Erhalt von Kulturdenkmalen spiegelt die Erkenntnis der Einmaligkeit einer jeden Kulturepoche. Sie ist Verpflichtung für private und öffentliche Eigentümer gleichermaßen.
städtebaulicher Strukturwandel
Der auch außerhalb des „Speckgürtels“ von Großstädten zu spürende Druck auf den Immobilienmarkt macht vor geschützten Denkmalen nicht Halt. Aktuell vollzieht sich daher ein dramatischer städtebaulicher Strukturwandel. Die momentane Ausgestaltung von Denkmalgesetzgebung, zu wenig Personal in oberer und unterer Denkmalbehörde und die finanzielle Situation von vererbtem, aber nicht selbst genutztem Denkmalbestand, führen stetig zu Abrissen.
Mein Ziel: Ortsbilder erhalten - auch junge Familien sollen es sich leisten können, denkmalgeschützte Häuser zu sanieren, um darin zu wohnen.
neues denkmalnetzBW
Um den Erhalt des kulturellen Erbes zu sichern, ist es wichtig, die Zusammenarbeit und Beratung zwischen Eigentümern, Planern, Handwerk und Denkmalschutzbehörden zu stärken. Kompromisse zu suchen und ein Bewusstsein für das kulturelle Erbe auf allen Seiten zu fördern, ist Ziel unserer Bemühungen. Deshalb habe ich in einem landesweiten Netzwerk alle Akteure zusammengebracht, damit Architekten, Ingenieure, Handwerker, Denkmalpfleger und Bauherren Erfahrungen austauschen und gemeinsam nach der besten Lösung für jedes Denkmal suchen. So biete ich regelmäßig Webinare mit externen Referenten, die über die Architektenkammer als Fortbildung für Architekten anerkannt sind. Diese Fortbildungs- und Netzwerkarbeit soll in einem im Koalitionsvertrag bereits verankerten Zentrum zur Sanierung denkmalgeschützter Gebäude zu institutionalisiert werden. Dies könnte grundsätzlich Vorbild für ressourcenschonende Bestandssanierung sein.