Für ein klimaneutrales Baden-Württemberg.
Zentrale Grundlage unserer Politik ist das Klimaabkommen von Paris und der Bericht des Weltklimarates zum 1,5-Grad-Limit. Dieser verdeutlicht: Jedes Zehntelgrad zählt, um das Überschreiten von relevanten Kipp-Punkten im Klimasystem zu verhindern. Es ist daher notwendig, auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen. Dafür ist unmittelbares und substanzielles Handeln in den nächsten Jahren entscheidend. Auch vor Ort sind die Auswirkungen des Klimawandels jetzt schon zu spüren, die Aufheizung der Städte und die Trockenheit in unseren Wäldern zwingen uns zum Handeln.
Als führendem Industrieland kommt Baden-Württemberg eine Schlüsselrolle zu. Wir können der Welt zeigen: Wirtschaftlicher Erfolg und Klimaschutz gehören in Zukunft zusammen. Wir können gut leben, ohne dabei unsere Erde zu zerstören. Wenn es uns gelingt, ein Modell klimaverträglichen Wohlstands zu liefern, dann werden sich andere daran orientieren, weil sie sehen, dass es funktioniert. Wir sind auf diesem Weg große Schritte vorangekommen. Der Anteil von Strom aus Erneuerbaren Energien liegt heute im Südwesten fast doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Wir stoßen pro Kopf deutlich weniger klimaschädliches Kohlendioxid aus als im Bundesdurchschnitt. In keinem anderen Bundesland wird mehr Geld dafür ausgegeben, um Gebäude energetisch zu sanieren. Und Unternehmen aus dem Land sind weltweit führend bei grünen Technologien und Ressourceneffizienz. Aber wir wissen auch: Das reicht noch nicht. Deshalb wollen wir den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und das Tempo deutlich erhöhen – mit einem umfassenden Sofortprogramm für Klimaschutz und Energiewende.
Klimaschutz beim Bauen und Wohnen

Auch beim Wohnen und Bauen heißt die Zukunft: Bezahlbarer Wohnraum und Klimaschutz gehören zusammen. Seit 2020 müssen geförderte Neubauten energetischen Standards genügen, die auch langfristig das Klima schützen und für geringere Wohnkosten sorgen. Um dieses Ziel für die Bauträger*innen möglich zu machen, haben wir als grün-geführte Landesregierung die Förderung erhöht. In der Landesbauordnung haben wir die Hemmnisse beim Holzbau beseitigt und damit regionales, klimaschonendes und innovatives Bauen vorangetrieben. Wir haben die Voraussetzungen für zukunftsfähige Mobilität vorangebracht und es leichter gemacht, innerörtliche Flächen zu nutzen. Im Klimaschutzgesetz haben wir die Pflicht für Photovoltaikanlagen auf allen Neubauten ohne Wohnnutzung verankert und damit bundesweit Maßstäbe gesetzt. Im nächsten Schritt wollen wir eine Solarpflicht auch für neue Wohngebäude durchsetzen und das Ziel „Photovoltaik auf allen geeigneten Bestandsgebäuden“ angehen. Dies erreichen wir durch die Einführung eines kommunalen Solarpotenzialkatasters, das jede Kommune ab dem Jahr 2023 erstellt.
Das Energie- und Klimaschutzkonzept für landeseigene Liegenschaften setzen wir weiter konsequent um und erweitern es um den Aspekt der Ressourcenschonung. Wir sanieren die landeseigenen Gebäude mit kreislaufgerechten Materialien und geeigneten Sanierungsfahrplänen. Sanierungsförderprogramme koordinieren wir zentral und sorgen für die ganzheitliche Betrachtung nach den Grundsätzen des nachhaltigen Bauens. Dazu gehört es, die CO² - Bilanzierung und alle Ressourcen- und Energieflüsse zu betrachten.