Für ein klimaneutrales Baden-Württemberg.
Zentrale Grundlage unserer Politik ist das Klimaabkommen von Paris und der Bericht des Weltklimarates zum 1,5-Grad-Ziel. Dieser verdeutlicht: Jedes Zehntelgrad zählt, um das Überschreiten von relevanten Kipp-Punkten zu verhindern. Auch vor Ort sind die Auswirkungen des Klimawandels jetzt schon zu spüren, die Aufheizung der Städte und die Trockenheit in unseren Wäldern zwingen uns zum Handeln.
Als führendem Industrieland kommt Baden-Württemberg eine Schlüsselrolle zu. Wir können der Welt zeigen: Wirtschaftlicher Erfolg und Klimaschutz gehören in Zukunft zusammen. Wir können gut leben, ohne dabei unsere Erde zu zerstören. Wenn es uns gelingt, ein Modell klimaverträglichen Wohlstands zu liefern, dann werden sich andere daran orientieren, weil sie sehen, dass es funktioniert.
Erneuerbare Energien
Wir sind auf diesem Weg große Schritte vorangekommen. Der Anteil von Strom aus Erneuerbaren Energien liegt heute im Südwesten fast doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Wir stoßen pro Kopf deutlich weniger klimaschädliches Kohlendioxid aus als im Bundesdurchschnitt. In keinem anderen Bundesland wird mehr Geld dafür ausgegeben, um Gebäude energetisch zu sanieren. Und Unternehmen aus dem Land sind weltweit führend bei grünen Technologien und Ressourceneffizienz. Aber wir wissen auch: Das reicht noch nicht. Deshalb wollen wir den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und das Tempo deutlich erhöhen.
Der Ausbau der Windenergie ist ebenfalls ein zentraler Baustein für die Energiewende und die ökologische Modernisierung unserer Wirtschaft. Hierfür sollen 1,8 Prozent der Landesfläche bereitgestellt werden.
Der PV-Ausbau nimmt ebenfalls Fahrt auf: 2023 konnten in Baden-Württemberg insgesamt zusätzlich 1.857 Megawatt Solarstrom aus PV-Anlagen auf Gebäuden und auf Freiflächen installiert werden. Allein im Landkreis Karlsruhe wurden im vergangenen Jahr 76 Megawatt Strom aus Photovoltaikanlagen installiert. Mit Beratungsangeboten wie dem Energieatlas und den regionalen Energieagenturen unterstützt das Land die Bürger*innen und Unternehmen ganz konkret.
Kommunale Wärmewende
Einen großen Teil unserer Energie verwenden wir für die Erzeugung von Wärme in Gebäuden. Für eine klimaneutrale Zukunft wollen wir den Energieverbrauch unserer Gebäude reduzieren und die benötigte Energie aus emissionsfreien Quellen beziehen. Bei der Planung für die Wärmewende kommen wir in Baden-Württemberg gut voran. Bereits Ende des vergangenen Jahres haben die großen Kommunen des Landes eine kommunale Wärmeplanung vorgelegt, auf deren Basis nun im nächsten Schritt entschieden wird, wo Nah- und Fernwärmenetze ausgebaut werden und wo die Installation von individuellen klimafreundlichen Heizungen geeigneter ist. Die kleinen Kommunen werden ebenfalls bald die Planung für ihre Bürger*innen vorlegen und somit mehr Klarheit schaffen, welche Art von Heizung in Zukunft für Haus und Wohnung am sinnvollsten ist.
Netzausbau
Von immenser Bedeutung ist und bleibt für die Energie- und Wärmewende der Ausbau des Stromnetzes und der Speicherkapazitäten. Nur wenn wir stabile und funktionierende Netze haben, können wir lokal produzierten klimafreundlichen Strom und Wärme in jeden Haushalt bringen. Durch den Ausbau von Speichermöglichkeiten machen wir uns unabhängiger und können Energieengpässe vermeiden. Hierfür arbeiten wir bereits eng mit den Netzbetreibern und Kommunen zusammen. Denn für den Netzausbau benötigt es, neben den Weichenstellungen in der Landes- und Bundespolitik, vor allem ein Handeln vor Ort. Als größter Verteilnetzbetreiber in Baden-Württemberg ist es Aufgabe der Netze BW, die vorgegebenen Ziele des Ausbaus Erneuerbarer Energien durch einen bedarfsgerechten Netzausbau zu unterstützen.
Naturschutz und Biodiversität
Wir wollen die natürlichen Ressourcen schonen und Lebensräume für Pflanzen und Tiere bewahren, deshalb wollen wir unsere Wirtschafts- und Landnutzungssysteme nachhaltig gestalten. Dazu gehören die Förderung ökologischer Landwirtschaft, die Reduzierung von Pestiziden und der Schutz von natürlichen Lebensräumen. Indem wir die Biodiversität schützen, schaffen wir eine lebenswerte Umwelt für alle und tragen dazu bei, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Das 2020 verabschiedete Biodiversitätsgesetz ist ein wichtiger Meilenstein, um den Arten- und Biotopschutz in Baden-Württemberg voranzubringen.
Bei der Vergabe und im Umgang mit Flächen, wollen wir die Innen- vor die Außenentwicklung stellen. Unser Ziel ist es den Flächenverbrauch zu reduzieren und so Lebensräume zu erhalten. Die weitere Zerstückelung von Lebensräumen durch Siedlungen, Straßen und andere Infrastruktur, wollen wir künftig vermeiden.
Mit dem Nationalpark Schwarzwald steuert das Land einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz bei. Nationalparks unterscheiden sich von anderen Schutzgebieten vor allem durch den sogenannten Prozessschutz. Das bedeutet, dass der Mensch auf dem Großteil der Fläche Natur Natur sein lässt. Hier können Urwälder bestehen und sich wieder entwickeln.
Ausbau Naturparke
Als Großschutzgebiete erhalten die Naturparke die facettenreichen Kulturlandschaften im Einklang von Menschen, Tieren und Pflanzen. Die sieben Naturparke in Baden-Württemberg nehmen rund ein Drittel der Landesfläche ein und leisten hervorragende Arbeit für den Naturschutz und in der Regionalvermarktung.
Das Land fördert auch in unserer Region den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Dort werden mit den Landesmitteln die Naturpark-Schulen, naturpädagogische Veranstaltungen auf dem Kaltenbronn und das Projekt Blühende Naturparke fördern.
Landwirtschaft und Ernährungssicherheit
Wir stehen vor Herausforderungen wie dem Klimawandel, der die Agrarproduktion beeinflusst, und einer wachsenden Weltbevölkerung, die einen steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln mit sich bringt. Um Ernährungssicherheit zu gewährleisten, wollen wir für die Landwirtschaft förderliche Rahmenbedingungen schaffen. Als Gesellschaft müssen wir gemeinsam daran arbeiten, eine nachhaltige und gerechte Idee zu entwickeln, wie die Bedürfnisse der heutigen Generationen erfüllt werden können, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu beeinträchtigen.
Wir wollen die Landwirtschaft in Baden-Württemberg stärken, denn die Landwirte sichern unsere Ernährung und erhalten die Kulturlandschaft. Für den Klima- und Umweltschutz ist ihre Arbeit essentiell. Als Grüne Landtagsfraktion setzen wir uns deshalb für faire Preise für Landwirte ein und gegen übereilte Subventionskürzungen ein. Unser politisches Agieren muss für Bäuer*innen, ebenso wie für alle anderen Bürger*innen, berechenbar bleiben.
Unser Ziel ist es, ein gemeinsames Leitbild zur biodiversitätsfördernden Landbewirtschaftung unter Berücksichtigung der bäuerlichen Familienbetriebe zu erarbeiten. Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel sowie Verbraucherinnen und Verbraucher werden als Teil der Lösung zum Schutz der biologischen Vielfalt verstanden. Regelmäßig nehme ich deshalb an Veranstaltungen der Bauernverbände teil und organisiere Veranstaltungen zum Austausch zwischen Landespolitik und Bäuer*innen meines Wahlkreises.